Beim Problemlösen geht es sehr grob gesprochen
darum, einen Weg zu finden, der von einem
Startzustand, also den Voraussetzungen, zu einem
Zielzustand führt.
Schwierigkeiten beim Problemlösen
Bei der Konstruktion eines solchen Weges können
verschiedene Schwierigkeiten auftreten - zum Beispiel
kann es passieren,
- dass wir uns in einen Ansatz verbeißen, ohne
Fortschritte zu machen,
- dass wir die Orientierung verlieren oder
- dass wir die Suche nach einem Weg vorschnell
aufgeben.
Was tun?
Wir entwickeln nun eine einfache Klassifikation, um
solche Schwierigkeiten besser zu erkennen und richtig
zu reagieren.
Wie sieht diese Klassifikation aus? Wir benutzen dabei
drei Fragen:
- Was ist der aktuelle Ausgangspunkt?
- Was ist die Suchrichtung?
- Was ist die Suchstrategie?
Diese drei Fragen wollen wir nun genauer untersuchen.
Was ist der aktuelle Ausgangspunkt?
In Betracht kommen hier der Startzustand selbst, das
Ziel, oder "dazwischen liegende" Punkte: Zum Beispiel
ist bei manchen mathematischen Problemen klar, dass
bei der Lösung der Zwischenwertsatz eine Rolle spielen
könnte - wie der aber auf die Voraussetzungen
angewendet werden kann oder wie man vom
Zwischenwertsatz zum Ziel gelangt, ist noch unklar.
Wenn man bei der Lösung eines Problems nicht
weiterkommt, so kann man zunächst feststellen, was
der Ausgangspunkt ist und dann versuchen, diesen
Ausgangspunkt zu variieren.
Was ist die Suchrichtung?
Hier geht es um die Frage, ob man versucht, sich vom
Ausgangspunkt rückwärts auf den Startzustand oder
vorwärts auf den Zielzustand zu bewegen. Natürlich ist
vom Startzustand nur eine Vorwärts- und vom
Zielzustand nur eine Rückwärtssuche möglich, aber
schon von diesen beiden Möglichkeiten wird nur zu
leicht eine übersehen.
Auch hier empfiehlt es sich bei auftretenden
Schwierigkeiten, die Suchrichtung festzustellen und sie
dann zu ändern.
Was ist die Suchstrategie?
Es soll an dieser Stelle nur um zwei grundsätzliche
Ausprägungen der Suchstrategien gehen:
Bin ich auf der Suche nach neuen Ansätzen, oder
versuche ich, einen bereits gefundenen Ansatz zu
verfolgen und auszuwerten? (Im Englischen wird das auf
die Formel "explore vs. exploit" gebracht.)
Es ist offenkundig, dass diese beiden Suchstrategien
sowohl bei der Vorwärts- als auch bei der
Rückwärtssuche auftreten können.
Die Frage nach der Suchstrategie kann insbesondere
helfen, uns nicht übermäßig in einen Ansatz zu
verbeißen oder die Suche nach einer Lösung
abzubrechen, anstatt nach neuen Ansätzen zu suchen.
Andererseits bewahrt uns der Wechsel von der Suche
nach Ansätzen zur Auswertung eines Ansatzes davor,
nur unproduktiv Ideen zu sammeln, ohne eine Lösung
zu finden.
Hier gibt es ein paar vermischte Stichworte zum
Problemlösen.
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