Wir sitzen vor einem Matheproblem und einem leeren
Blatt Papier - und haben keine Ahnung, was wir tun
sollen.
Hier kommt ein praktisches, alltagstaugliches
Lösungsverfahren.
- Die Grundidee
Probleme löst man am besten, indem man
passende "Lösungswerkzeuge" benutzt.
Hier kommen einige wenige Beispiele für solche
Werkzeuge:
- Spezialfälle betrachten,
- eine Skizze anfertigen,
- eine vollständige Induktion durchführen,
- mit dem Ziel beginnen und rückwärts suchen,
- Extremfälle betrachten,
- nach Symmetrien suchen,
- den Satz des Pythagoras benutzen oder
- eine Definition nachschlagen.
All diese Werkzeuge können uns beim Lösen eines
Problems weiterbringen.
Die Menge solcher Werkzeuge ist natürlich riesig,
und eine bloße Sammlung hilft nur wenig - wir
brauchen eine Antwort auf die
- Zentrale Frage beim Problemlösen
In welcher Problemsituation hilft welches
Werkzeug?
Diese Frage zerlegen wir in zwei Teilfragen:
Teilfrage 1: Welche Problemsituationen sind
wichtig?
Probleme sind vielfältig, und wir können nicht für
jede denkbare Bearbeitungssituation ein eigenes,
passendes Werkzeug bereit halten.
Deshalb werden wir Problemsituationen geschickt
klassifizieren.
Beispiele sind die folgenden Klassifikationen:
nach Problemphasen:
- Orientierung zu Beginn der Bearbeitung,
- Planung des Lösungswegs,
- Durchführung der Lösung,
- Rückschau
nach den mathematischen Objekten, mit denen
das Problem zu tun hat
- Reihen,
- Matrizen,
- differenzierbare Funktionen
oder
nach typischen Schwierigkeiten, die beim
Problemlösen auftauchen
- keinen Anfang wissen,
- feststecken,
- den Überblick verlieren...
Teilfrage 2: Welche Werkzeuge helfen in den
Problemsituationen aus Teilfrage 1?
Eine solche Zuordnung "Problemsituationen - >
Werkzeuge" ist ein grundlegender Teil unserer
Lösungsmethode.
Hier sind ein paar einfache Beispiele für solche
Zuordnungen:
- Oft empfiehlt es sich, zu Beginn der Bearbeitung
eine Zeichnung anzufertigen.
- Wenn die Ausgangsinformationen nicht viel
hergeben, kann man versuchen, vom Ziel her
rückwärts zu arbeiten.
- Beim Umgang mit Folgen von Zahlen sind
induktive Schlüsse von einer Zahl auf ihre Nachbarn
oft nützlich.
- Problemsituationen und Werkzeuge: Ordnung
schaffen mit Mind Maps
Diese Zuordnung "Problemsituationen -
>Werkzeuge" soll nicht nur im Kopf stattfinden,
sondern auch schriftlich erfasst werden - dann
nämlich lassen sich Werkzeuge viel zuverlässiger
und systematischer benutzen.
Wir benötigen also eine Methode, um diese
Zuordnung schriftlich darzustellen.
Dafür besonders geeignet ist das Mind Mapping.
Mind Mapping: Wie funktioniert das?
Beim Mind Mapping wird das Thema in die Mitte des
Schreibblatts geschrieben, die Ideen werden
hierarchisch um das Thema herum angeordnet und
zeichnerisch dargestellt, sofern das sinnvoll ist.
Hier kommt ein Beispiel.
(Es war einfacher, eine Mind Map mit dem Computer zu
erzeugen, als eine handschriftliche einzuscannen.)
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Mind Maps: Flexibel und leistungsfähig
Wir können nämlich Mind Maps auf zwei Arten
benutzen:
1. Als "Werkzeug-Map"
Hier ordnen wir den Problemsituationen Werkzeuge so
zu, dass sich ein passendes Werkzeug leicht finden
lässt.
2. Als "Problem-Map"
In dieser Map bearbeiten wir das eigentliche Problem -
wir sammeln und entwickeln Ansätze, zerlegen das
Problem in Teilprobleme, notieren spontane Ideen usw.,
und benutzen die Werkzeug-Maps, wenn wir Ideen zu
neuen Lösungswerkzeuge brauchen.
Dieser kombinierte Einsatz von Werkzeug- und
Problem- Maps bekommt der Kürze halber den Namen
"Werkzeug- Mapping".
So funktioniert Werkzeug-Mapping:
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Das klingt umständlich oder unnötig kompliziert?
Mag sein. Aber es gilt vor allem: Das Verfahren ist
alltagstauglich, Werkzeug- Maps helfen beim
systematischen Einsatz von Lösungswerkzeugen und
Problem- Maps bringen Struktur in die Suche nach
einer Lösung.
(Mehr zur Kritik am Werkzeug-Mapping und zu den
Entgegnungen darauf gibt es hier.)
Nach diesem Überblick kommen wir jetzt zu den
Einzelheiten.
Wir beginnen mit der Frage:
Wie funktioniert Mind Mapping? [mehr...]
Wer das Mind Mapping schon kennt, kann
weitermachen mit der Frage:
Wie helfen Mind Maps beim Lösen mathematischer
Probleme?[mehr...]
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